Urknall, Weltall und das Leben by Lesch Harald Gaßner Harald

Urknall, Weltall und das Leben by Lesch Harald Gaßner Harald

Autor:Lesch, Harald,Gaßner, Harald
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: readbox publishing GmbH
veröffentlicht: 2015-12-09T16:00:00+00:00


4.3 Einschläge auf der Mondoberfläche, aufgenommen von der Apollo-8-Mission am 24. Dezember 1968. Der große Krater in der unteren Bildhälfte trägt den lateinischen Namen „Goclenius“, benannt nach dem deutschen Wissenschaftler Rudolf Gockel. Am linken oberen Bildrand sieht man den Krater Colombo A, für den Christoph Columbus Namenspate stand.

Gaßner: Sie werden sich jetzt vielleicht fragen: Der Mond? Was hat denn der Mond mit der Erde und ihrer Entstehung zu tun? Nun, sechs Monate nach Apollo 8 werden Neil Armstrong und Edwin Aldrin bei einer weiteren US-Mission als erste Menschen den Mond betreten und Mondgestein aufsammeln. Fünf weitere Missionen folgen. Die Ausflügler bringen knapp 400 Kilogramm Mondgestein als Souvenir mit zurück. Jahrelange Untersuchungen dieses Gesteins brachten ungeheure Erkenntnisse zutage, die zwingend zur Entstehungsgeschichte unserer galaktischen Heimat gehören und deshalb erzählt werden müssen.

Lesch: Die Erde hat in ihrer ganz frühen Phase einiges mitgemacht. Die von zahllosen Einschlagkratern vernarbte Mondoberfläche ist ein beeindruckendes Archiv dieser Urzeit, in der auch unser Planet nicht von dem Bombardement aus dem All verschont blieb. Der Mond ist der Kronzeuge für diese dramatischen Vorgänge zu Beginn der Erdgeschichte. Auf ihm zeigt sich immer noch deutlich, was sich vor ca. 4,56 Milliarden Jahren im gerade entstehenden Sonnensystem abgespielt hat: Felsen stürzten auf Felsen und die Gesteine erhitzten sich durch die Energie des Einschlags. Die ganz jungen Felsenplaneten waren rot glühende Gesteinskugeln, die noch so lange weiter an Masse und Größe zunahmen, bis ihre Schwerkraft die meisten der durch das Sonnensystem vagabundierenden Felsbrocken eingesammelt hatte.

Gaßner: Das Mondgestein der sechs Apollo-Missionen weist eindeutig darauf hin (Isotopenverhältnis 16O zu 17O), dass die Erde in ihrer Frühphase den Einschlag eines Himmelskörpers überstanden hat, der doppelt so schwer war wie der Mars. Der Impaktor besaß ein Fünftel Erdmasse. Dieses „Mords-Geschoss“ wurde beim Zusammenstoß komplett zerrieben. Sein Eisenkern versank in der glutflüssigen Urerde. Große Teile der leichten Erdkruste und der Kruste des Einschlägers wurden ins Weltall geschleudert und sammelten sich in ca. 60.000 Kilometern Entfernung in Form eines Gesteinsrings um die Erde an, aus dem sich später der Mond bildete. Wenn man die Simulationen genau betrachtet, könnten in einem Zwischenschritt sogar zwei Monde existiert haben, die später miteinander „verklebten“. Der eine hat sich demnach wie ein Pfannkuchen auf den anderen gelegt. Das würde erklären, warum die Rückseite des Mondes des so völlig anders aussieht.



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